Deine Lieblingsfarbe ist grün?

Deine Lieblingsfarbe ist grün?

Mach dir keine Gedanken – deine Lieblingsfarbe sagt zwar etwas über dich aus, sollte aber nicht dein Leben bestimmen. Dennoch schauen wir einmal etwas genauer hin.

Die Thematik der Farben und die Lehren, die es darum gibt, beschäftigen schon seit Jahrhunderten, ja zum Teil Jahrtausenden die Wissenschaft. Unsere schöne Welt ist so reichhaltig mit der bunten Vielfalt ausgestattet, dass es nahezu unmöglich ist, alle Farben und Nuancen zu kennen oder noch weniger, sie zu unterscheiden. Zumindest nicht ohne die Hilfe der modernen Technik.

Wenn du diesen Artikel liest, stellt dein Handy,Tablet oder PC  mindestens 16,7 Millionen Farben zur Verfügung. Klingt unglaublich viel – ist es auch.

„Braucht man das?“, wird mancher fragen. Und das zu Recht. Die Natur ist um Längen einfallsreicher, als wir es oft in unserem täglichen Leben wahrnehmen. Warum wir hingegen immer versuchen, jedes Original in der Kopie noch schöner, noch besser zu machen, ist nicht unbedingt nachvollziehbar. Wir geben uns nur selten mit dem Status Quo zufrieden. Und versuchen gleichzeitig, alles zu ergründen, zu erklären und zu verstehen.

Ich selber habe gelb zu meiner Lieblingsfarbe erklärt. Ich habe mich jedoch noch nie gefragt, warum das so ist. Mich stimmt gelb fröhlich. Dass diese Farbe laut Farblehre unter anderem eine Warnfarbe ist und den Neid symbolisiert, hat mich nie sonderlich interessiert.

Blau steht für Sehnsucht, für die Ferne, aber auch für Vertrauen und Harmonie. Rot hingegen für Leidenschaft, Liebe – aber auch für Gefahr.

Wer immer sich mit der Farblehre auseinandersetzt, wird feststellen, dass die Bedeutungen der einzelnen Farben nicht unbedingt etwas mit den persönlichen Eigenschaften dessen zu tun haben, der sie mag.
Also haben wir an dieser Stelle einmal mehr eine starke Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis. Wer aber stellt diese Theorien auf, wie werden sie auf Richtigkeit verifiziert und warum werden sie als Fakt anerkannt? Diese Fragen ausführlich zu beantworten, bedarf sicher eines ausführlichen Artikels und würde an dieser Stelle zu weit führen. Gerne können wir das zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal aufnehmen. Aber in kurzen Worten:

Wir unterscheiden im Groben zwischen a) einer theoretischen und b) einer praktischen, angewandten Wissenschaft.

Die theoretische Wissenschaft betrachtet laut Aristoteles

  • das von Menschen unabhängige, was ewig und unveränderlich ist und
  • das keinen äußeren Zweck außer der Erkenntnis selbst besitzt.
    (Quelle: Wikipedia)

Inwieweit es sich nun auf unseren Charakter und unser Leben auswirkt, dass wir einer speziellen Farbe den Vorzug geben, mögen die Begründer der Farblehre wissen – für den Autor dieser Zeilen bleibt es laut oben genannter Definition eine theoretische Wissenschaft, besitzt sie doch keinen wirklichen Zweck außer ihrer eigenen Erkenntnis.

Wenn es denn so ist, dann stellt sich wiederum die Frage, inwieweit wir uns von unseren Vorlieben bewusst beeinflussen lassen sollten – und hier kommt der nächste Einwurf: Kann man sich „bewusst beeinflussen“ lassen?

Ist eine Beeinflussung nicht eher etwas, das grundsätzlich durch das Unbewusste seine Kraft schöpft?

Ich komme an dieser Stelle wieder zur Ausgangsfrage zurück: „Deine Lieblingsfarbe ist grün?“

Mein Rat: Nimm es so hin, genieße es und frage dich nicht, warum es so ist. Etwas zu mögen oder nicht zu mögen ist eine sehr persönliche Sache.

Bei Farben ist es wie beim Essen – der eine mag Vanilleeis, der andere lieber Erdbeereis.

Warum das so ist, wird nicht hinterfragt. Und zu viel Wissensdurst ist auch nicht immer gut, schließlich möchten wir unser Leben so gestalten, dass wir Freude daran haben und nicht nur darüber nachdenken, wieso wir dieses oder jenes tun oder mögen.

Wenn du wirklich mehr darüber erfahren möchtest, dann lies Dich in die Thematik ein.

Aber in erster Linie stehe zu dir und zu deinen Vorlieben. Deine Seele wird es dir danken.

 

 

 

Kommentare (3)

  1. Der Artikel spricht mich sehr an. Ich frage mich schon seit einiger Zeit: Warum wird von den individuellen Empfindungen, vom Gemüt, fast nicht mehr gesprochen? Weil sie mit dem überbewerteten "Kopfwissen" nichts zu tun haben? Meine Lieblingsfarbe ist z. Zt. ein starkes Grün :-). Herzlichen Dank Heidrun
  2. Interessant, stellt sich mir aber die Frage, weswegen ich keinen einzigen Gegenstand, sei es Kleidung oder im Haushalt selbst, in grün besitze. Gelbe Hemden, Bettwäsche, Handtücher und Jeans + Stoffhosen(grau, blau u. schwarz) sowas habe ich. Hm.......

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Weitere Beiträge von Florian Heigl

iStock-614012698

5 Strategien um Selbstvertrauen aufzubauen und zu maximieren

“Mit der Erkenntnis des eigenen Potenzials und dem Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten kann man eine bessere Welt aufbauen.” Dalai Lama Wenn du das Leben deiner Träume erfolgreich gestalten willst, musst du Selbstvertrauen haben und daran glauben, dass du in der Lage bist, deine Ziele umzusetzen. Doch dieses unerschütterliche Selbstvertrauen zu erlangen, kann eine Herausforderung darstellen – vor allem, wenn

weiterlsen »
Confused businessman staring at scribble on wall

Das Recht nehmen, falsch zu liegen

Das wichtigste Instrument, das ein Mensch lernen kann, ist wohl, wie man mit anderen gut auskommt. Und eine der wichtigsten Regeln, um dieses schwierige Gebiet zu meistern, ist zu wissen, wann man im Unrecht sein darf, auch wenn man Recht hat. Es gibt keinen nervigeren Menschen auf der Welt als denjenigen, der darauf besteht, immer Recht zu haben. Das ist

weiterlsen »
AI (Artificial Intelligence) concept. Deep learning. GUI (Graphical User Interface).

Wie behandelt dich die Welt?

Wir leben in einer Welt voller Worte. Wir haben für alles ein Wort, und einige dieser Namen und Bezeichnungen bedeuten uns sehr viel. Wörter wie “Liebe”, “Glück”, “Erfolg”, “Leistung”, “Freude” und “Fähigkeit” beschreiben Zustände, die wir alle wollen, aber es gibt ein Wort, das sie alle kontrolliert. Das heißt, es gibt ein Wort, das einen Zustand beschreibt, der uns all

weiterlsen »
Weitere Lesenswerte Beiträge
post_ameise

4 Gründe, warum Sie die Denkweise einer Ameise übernehmen sollten

Stellen Sie sich vor, was Sie erreichen könnten, wenn Sie niemals aufgeben würden und immer alles täten, was Sie tun könnten. Wann haben Sie zum letzten Mal eine Ameise beobachtet, die mit gesenktem Kopf vor einem Hindernis Halt gemacht hat und zum Ausruhen zurück in den Bau gegangen ist? Noch nie. Hier ist eine weitere Frage: Wie viel wird eine

weiterlesen »
Bob Proctor

Wie viel ist genug?

Haben Sie jemals ernsthaft überlegt, wie viel Geld Sie gerne hätten? Interessante Frage, oder? Leider nehmen die meisten Leute sie nicht ernst und betrachten sie als rhetorische Frage. Und wenn die Frage einer Einzelperson gestellt wird, wird sie weder vom Fragensteller noch vom Befragten ernst genommen. Verstehen Sie das nicht falsch – dies ist keine rhetorische Frage und erfordert eine

weiterlesen »
post_durchhalten

Die Macht des Durchhaltevermögens

Mein Vater sagte häufig: „Robin, du musst lernen, durchzuhalten.“ Das war ein guter Rat, auch wenn es 25 Jahre dauerte, bis er zu mir durchdrang. Als ich mich näher mit den Gewohnheiten erfolgreicher Menschen befasste, erkannte ich, dass man bei der Durchführung jeder lohnenswerten Aufgabe Durchhaltevermögen braucht. Ich weiß, wie schwer es ist, seine Begeisterung beizubehalten, wenn man wochenlang keinerlei

weiterlesen »